Dienstag, 19. Juni 2007

Goodday Mates

...aus Down Under, genauer gesagt aus Cairns. Der Flug von Christchurch nach Sydney hat wunderbar geklappt und ich habe die 4 Stunden Aufenthalt in Auckland mit videospielen verbracht (in der Lounge gibt es dort tatsaechlich Portable Playstations!!!). Als ich in Sydney ankam war das Wetter ganz gut, Sonnenschein und ca. 20 Grad. Am naechsten Tag habe ich dann meine obligatorische Segeltour durch den Hafen gemacht. "Was man hat, das hat man", dachte ich mir. Das war eine echt gute Entscheidung, denn am Donnerstag hat es zum regnen angefangen.







Am Nachmittag habe ich dann versucht meine Australien Tour auf die Beine zu stellen. Ehrlich gesagt bin ich das staendige Ein- und Auspacken etwas leid und ich habe beschlossen mir einen Urlaub vom Urlaub zu genehmigen. Ich bin dann in die Qantas Office und habe mit Angela, meinem Travel Agent, folgende Tour ausgearbeitet.

Sydney - Alice Springs
Alice Springs - Uluru (Ayers Rock) 3 Tage
Ayers Rock - Cairns (Sonne!!!) 16 Tage
Cairns - Hamilton Island (Whitsundays) 4 Tage
Hamilton - Melbourne 4 Tage
Melbourne - Sydney

Eines meiner ersten To Dos auf der Liste war bei meinem neuen Arbeitgeber "Macquarie" vorbeizuschaun! Allerdings blieb es bei einem visuellen Besuch, da ich mit meinen Chucks und dem Kapuzenpulli ungern meine zukuenftigen Kollegen kennenlernen wollte. Bei aller Relaxtheit die die Ozis so an den Tag legen, das waer dann wahrscheinlich doch zu viel gewesen.

Ich freue mich schon bald fuer Macquarie loslegen zu koennen! Vielleicht gibts ja ein Krokodil,- und Kaengerubarbecue mit der Firma!

Die restlichen Tage in Sydney wurden richtig ungemuetlich, denn der Einjahresniederschlag kam in einer Woche runter! Neben der Naesse wurde es dann auch noch richtig kalt. Das Wetter ist wohl ziemlich ungewohnlich, denn keiner schien richtig darauf vorbereitet zu sein. Zumindest hat der Architekt von meinem Apartmentgebaude nicht daran gedacht, dass es auch mal kalt werden kann und keine Heizung eingebaut. Grrr, froestel, froestel...



Abgesehen vom Wetter macht Sydney in meinem Staedteranking aber eine richtig gute Figur. Naja, jammern hilft nichts und man muss es nehmen wie es kommt. Neben Straenden und Beachlife hat die Stadt ja auch einiges an indoor Entertainment zu bieten. Ich war ziemlich viel im Kino und habe mir so ungefaehr jeden "3ten Teil" angeschaut der im Moment so auf dem Markt ist. Man kann sogar sagen, dass der Ergaenzungstitel "3ter Teil" Voraussetzung fuer mich war um ins Kino zu gehen. Vielleicht ist es Euch zu Hause noch nicht aufgefallen - schliesslich habt Ihr 30 Grad und Sonnenschein -, aber im Moment gibt es:

  1. Pirates of the Caribean III
  2. Ocean Thirteen
  3. Spiderman III und
  4. Shrek III

zu sehen. Ist doch Irre! ...und alle gleichzeitig.
Ich verstehe ja nicht viel von der Filmindustrie aber fuer meinen Geschmack reizen es die Jungs etwas zu sehr aus. Ocean Thirteen ist allerdings gut, finde ich zumindest. Aber ich mag ja auch gern Gadgets und in dem Film wimmelts nur so davon.
Um der Hollywood Verbloedung zu entkommen gabs Lunch im Contemporary Art Muesum und einen Besuch in der Oper!



Ausserdem hat der Sommersales angefangen und ich konnte mir mal eine neue Jeans und nen neuen Pulli kaufen - ach ja, da waren auch noch einige T-Shirts. Das habe ich uebrigens auch erstanden: fuer die neue Kueche!


In Zukunft wird uns Majorie von den Fat Fighters beim kochen unterstuetzen. Dust? Anyone? Dust?

Zum Weggehen hatte ich auch genuegend Moeglichkeiten und so war ich einmal im zivilisierten Jazz Laden (wusste nicht, dass Sydney so im Jazzfieber ist) und einmal, naja, weniger zivilisierten Club mit nem "alternativen" Showprogramm (eine Drag-Rock Show - ziemlich abgefahren).



Am Dienstag ging es dann weiter nach Alice Springs, dem Herzen Australiens. Die Stadt liegt mitten in der Wueste - 1.500 km von Darwin (im Norden) und 1.500 km von Adelaide (dem Sueden) entfernt. ...die anderen Staedte sind nocht weiter weg....

Die Sightseeing Tour in Alice Springs dauert ungefaehr 30 Min (Sandy wuerde es in 10 Min schaffen). Denn ausser dem ersten Krankenhaus, der ersten Schule und dem ersten Gefaengnis gibts hier nichts zu sehen. Gaehn, ach ja, doch die Telegraphenstation. Am naechsten Tag ging es zum Uluru, Ayers Rock und den Olgas!

Man merkt an einem besonderen Ort zu sein und der Sonnenuntergang war toll anzusehen. Allerdings ist es echt eine riesen Act gewesen hier her zu kommen. 3 Stunden mit dem Flugzeug und 5 Stunden mit dem Bus. Es ist wohl eines dieser Dinge, die man einmal im Leben macht. Der Blick hat sich aber gelohnt. Angela hat mir eine Tour mit Sonnenuntergangsdinner am Ayers Rock gebucht. Ich hatte einen herrlichen Abend mit einem italienischen Flitterwochenpaerchen und einem Wiener Weltreisenden, der eben in Pension gegangen ist. Ach ja, Suedafrikaner waren auch noch am Tisch.


Nach 3 Tagen in der Wueste gings weiter nach Cairns! Hier bin ich gestern angekommen und juhu es hat 31 Grad und Sonnenschein! Hier werde ich jetzt erstmal 2 Wochen bleiben - tauchen, schwimmen, schnorcheln, faulenzen und Blog schreiben.

Liebe Gruesse, Michi

Freitag, 8. Juni 2007

Adrenaline made in NZ; Helihiken, Bungy Jumpen und Skydiven

Hallo Zusammen,

Neuseeland ist so aufregend, da muss man glatt zwei Blogs schreiben und das reicht eigentlich noch nicht aus. So ziemlich jeden Tag war etwas geboten... Der letzte Eintrag handelte ja hauptsaechlich von der Nordinsel und meiner Zugfahrt nach Christchurch. Jetzt bin ich wieder in Christchurch, nur einige Suedinselerlebnise reicher. Die Transalpinzugfahrt von Christchurch nach Greymouth ist mit wunderschoenen Ausblicken verbunden. Die Lokomotive schnauft richtig die Berge hoch und durch den Nationalpark, vorbei an Gletscherseen- und Bergen. In Greymouth - dort sagt sich dann Fuchs und Hase endgueltig Gute Nacht - bin ich am fruehen Nachmittag angekommen. Dort gibt es absolut gar Nichts, auch kein zehntes- oder elftes aelteste Holzschiff der Welt. Weshalb ich mir ein Auto mietete und die Kueste entlang gefahren bin. Ach ja, hier ist ja linksverkehr! Hier einige Bilder:



Das erste mal, dass ich mein Stativ verwendet habe, da ich der Einzige am Strand war. Das war auch ein Grund warum ich mich getraut habe ein Lied laut nachzusingen. Keine Angst, hab' kein Video davon aufgenommen. Mein Gedanke war viel mehr, dass ich fuer das naechste "spontane" Vorsingen doch besser vorbereitet sein sollte als es bei meiner "Chefwahl" im Maori Bus der Fall war.

Tada - die Aufloesung des ersten Raetsels! Nein:"In Muenchen steht ein Hofbraehaus" und "Alle meine Entchen" warens leider nicht - das waer ja wenigstens originell gewesen. Viel schlimmer: es ist mir tatsaechlich nichts bloederes eingefallen als "Eisgekuehlter Bomolunder" zu singen und selbst da habe ich den Text nicht hinbekommen und bin bei "Eisgekuehlter Bomolunder, Bomolunder eisgekuehlt" stecken geblieben. Egal, denn ich habe eigentlich immer weiter gebruellt "eisgekuehlter Bomolunder, Bomolunder eisgekuehlt, ....". Peinlich - ich uebernehme die volle Kollektivschuld falls Ihr von Australiern, Indern oder Kiwis auf den schlechten Musikgeschmack in Deutschland angesprochen werdet. Eine Australierin meinte noch zu mir: "wir haetten doch so nette ufdada Musik in gorgeous Bavaria - ob ich da nicht was singen koennte".

Von Greymouth ging es am naechsten Tag zum Franz-Josef Gletscher. Jawohl, benannt nach dem Kaiser Franz-Josef! Wieso der so heisst? Meine erste Theorie lautete, dass sich Sissi und Franz gelangweilt haben - Sissi:"Franz, mir ist so fad -was mach ma denn" und Franz darauf:"Sissi, lass uns nach NZ fahren und auf an Gletscher gehn". Sissi hats nicht bis zum Gipfel geschafft, aber der Franz schon. Schwupsdiwups wurde der Gletscher nach dem Kaiser Franz-Josef benannt. Spaeter lernte ich dann, dass es nicht ganz so war.

Also, ein oesterreichischer Forscher vermass zwei Gletscher der suedlichen Alpen von Neuseeland, irgendwann im 19ten Jahrhundert. Auf alle Faelle stellte er fest, dass der damalige "Victoria" Gletscher einen groesseren Nachbarn hat. Koenigin Victoria war so darueber so erbost:"I am not amused at all!"; hat ihren Earl Grey Tee dem Oesterreicher ins Gesicht gespuckt und dem Gletscher den Namen "Victoria" entzogen. Der oesterreichische Forscher hat ihm dann seinen Monarchen "dem Kaiser Franz" gewidmet. Der sah das dann ganz entspannt und hat sich gefreut:"he Sissi, die ham an Gletscher in Neuseeland nach mir benannt, ist des ned supa" und so kommt der Name eines oesterreichischen Monarchen ans andere Ende der Welt. Lang lebe Oesterreich, lang lebe der Kaiser!

Ich hatte auf alle Faelle nichts besseres zu tun als diesen Gletscher - der uebrigens nicht schmilzt, sondern weiter waechst - zu besteigen. Allerdings mit Hilfe eines Helikopters, der es, zugegebenermassen, deutlich einfacher machte. Der Gletscher bewegt sich ca. 5m am Tag und ist umgeben von einem Tropenwald. Das macht ihn so besonders, aber seht selbst!

Der Start:
Der Hinflug:


Der Gletscher von oben:


Irgendsoein Typ in und ueber einer Gletscherspalte (Poser!)





Der Tag war echt sehr schoen. Das Beste daran war, dass kaum Leute auf dem Berg waren und das Wetter einigermassen in Ordnung war - es hat nicht geschneit!

Der Helikopterflug und der Gletscherhike haben die Abenteuerlust in mir geweckt. Am naechsten Tag ging es mit dem Bus nach Queenstown, dem Kitzbuehl von Neuseeland. Irgendwie habe ich von der Stadt schon oefter gehoert, war aber ueberrascht wie klein sie eigentlich ist (ca. 20.000 Einwohner). In Queenstown hat A.J. Hackett den ersten kommerziellen Bungy Jump eroeffnet. Gibt es einen besseren Ort einen Sprung ins kalte Wasser zu wagen?

Hm, dubdidu - grusel! ...und ja, das laecheln ist nur aufgesetzt!




Hier noch ein Video von der ganzen Gaudi, ca. 90 Sek. (Parental Advisory: Pa, Ma - ich weiss nicht ob Ihr das wirklich sehen wollt)

http://video.google.com/googleplayer.swf?docId=8762959908986225601&

Ah, dieses Gefuehl kann man schlecht in Wort packen, denn es gibt keine Worte die tatsaechlich das beschreiben was man fuehlt. Die physische Belastung ist nicht schlimm, die psychische hingegen ist extrem. Das Hirn ist einfach nicht so programmiert eine 43m hohe Bruecke runterzuspringen. Eine kribbliges Rauschgefuehl!

Nach dem Sprung haben die Leute gefragt:"Did you enjoy your jump"? Woraufhin ich meinte:"well, I am more a person who enjoys a nice glas of red wine - pause - but it was a fascinating experience"!

Als Kontrastprogramm zum Bungy Jumpen habe ich mir am naechsten Tag Milford Soun vorgenommen. Eine must-see Fjoerdenlanschaft im Sueden von der Insel. Hier wirken alle Naturkraefte die man sich so vorstellt. Starke Winde, die Wellen des Pazifiks, aufeinandetreffende Erdplatten (die pazifische schiebt sich uebe die tasmanische), Regen, Nebel etc.. Es hat leicht geniesselt, was zwar an sich nicht so schoen war, aber dafuer gabs recht viele spontane Wasserfaelle! Die Busfahrt hat nur ewig gedauert, 10 Std.hin und zurueck, das Boot war mit Touris vollgestopft und es gab Flyers in 7 Sprachen. Der Faehrenterminal gleicht im Sommer wahrscheinlich eher dem Londoner Flughafenterminal. Wenn ich es nochmal machen koennte, wuerde ich dort uebernachten und am naechsten Tag Morgens ein Kayak schnappen und auf dem See bzw. dem Meer rumfahren. Ich traf aber wieder mal ein paar nette Englaender und wir hatten einen vergnueglichen Nachmittag! Hier einige Wassefaelle...



Auf dem Weg dorthin kamen wir an den sog. Mirror Lakes vorbei, aber seht selbst...


Das ist ueberhaupt soetwas hier mit den Namen - Seen in denen sich die Berge spiegeln heissen Mirror Lakes und Berge die aussergewoehnlich beachtenswert sind, heissen Remarkables. Pretty easy, hm.



...das ist uebrigens der See an dem Queenstown liegt...

Nach Queenstown ging es dann weiter nach Dunedin und Lake Takapau (yep, ich weiss, die Seen aehneln sich dann auch mit der Zeit). Dunedin ist eine nette Studentenstadt und hat ein recht gutes Museum, pefekt fuer einen verregneten Nachmittag! Auf dem Weg von Dunedin nach Lake Takadingsbums gabs einen Schneesturm und wir sind mit unserem Bus stecken geblieben. Hat nicht lang gedauert und dann kam NZ TV um uns zu filmen. Ich habs mit meinen Reisekollegen also bis in die 20.00 Uhr Nachrichten in NZ geschafft....

Nach 12 Tagen Busfahrt und all dem ein- und auspacken bin ich jetzt dann doch erleichtert, dass ich so schnell nicht mehr in einen Bus steige. Hier noch ein Foto von meinem Fortbewegungsmittel!





Gestern bin ich dann in Christchurch angekommen, dem Endpunkt meiner NZ Reise. Um dem Reiseabschnitt den noetigen festlichen Rahmen zu geben wollte ich mich nochmal einem Adrenalinrausch hingeben. Also bin ich aus einem Flugzeug gesprungen: mit Fallschirm und Begleitung! Skydiving aus 3.700 Metern!

Wow, das war einfach nur sowas von genial....





Danke Kip! Das war ein echter Adrenalinrausch - mit 200 kmh vom Himmel fallen - unbeschreiblich!

Hier noch ein Video, ca. 5 Min. (Parental Advisory: Pa, Ma - das ist jetzt definitiv nichts fuer Euch, nicht anschaun)

http://video.google.com/googleplayer.swf?docId=1168395575156777305&hl=en

Wer in Neuseeland nicht von der Couch zu locken ist, dem ist nicht mehr zu helfen. Wahnsinns Landschaft und super Mates und Loves! Dazu gibts zwei Geschichten. Egal wie cool die Leute hier sind, attitude haben sie nicht. Das was man hier von den Skydivern, Snowboardern, Helipiloten hoert ist ein gut gelauntes:"Hey mate, are you all right?".... und wenn man in der Baeckerei eine Semmel kauft, hoert man von der aelteren Verkaeuferin:"Are you all right, my love". Very british eben!

Definitv auf meiner Wiederkommliste!

Ach so, das wie-halte-ich-mich warm Raetsel ist ja noch aufzuloesen! Was ist kompakt, haelt warm und ist nicht teuer? Thermo Unterwaesche! Eigentlich ganz einfach, aber man muss erstmal draufkommen... Eine gute Investition, denn so langsam wirds richtig froestelig!

Die Teilnehmer am Gewinnspieler (Anja und Jan) haben sich beide einen Maori Drink verdient. Danke fuers mitspielen!

Morgen gehts in waermere Gefilde, nach Sydney und ich frage mich gerade ob es ueberhaupt noch besser werden kann!? Naja, wenigstens keine Busfahrten mehr....schnief!

Schoene Gruesse nach Muenchen,

Michi alias Batman